Google Wave: Die nächste Webrevolution steht an
Google Wave bringt mehr Interaktivität ins Web
Web 2.0 sollte vor allem Interaktivität mit den Besuchern auf ansonsten statische (nur zu konsumierende) Websites bringen. Mit diesem neuen Gedanken der "partiellen Mitgestaltung der Inhalte einer Seite durch den Besucher" wurden viele neue, schöne und benutzerfreundliche Anwendungen und Plugins vor vorhandene Blog-/CMS entwickelt und haben sich sehr schnell sehr großer Beliebtheit erfreut.
Mit Google Wave wird nun die darunterliegende technische Plattform, das Web selbst, revolutioniert. Google Wave verfolgt den Ansatz, den viele vorher schon hatten: sogenannte Waves stellen inhaltliche Komponenten dar, die man mit beliebigen, zur Verfügung stehenden Funktionen befüllen kann.
Historischer Abriss
Apple hatte dereinst ein Entwicklungsprogramm, das sog. "Parts" zur Verfügung stellt, in dem einzelne Funktionalitäten von Programmen durch den Benutzer zu "seiner eigenen Anwendung" zusammengeklickt werden konnten. Also z.B. die Bildskalierung von Photoshop in einem Texteditor. Ungeahnte Möglichkeiten und absolute Benutzerfreundlichkeit.
Viele andere Ansätze solcher "Shared Applications" oder wie immer man es nun nennen mag, haben wir kommen und gehen sehen. Das bedeutet aber nicht, daß die Idee an sich schlecht ist (im Gegenteil), die Zeit war anscheinend einfach noch nicht reif dafür. Die Hersteller von Anwendungen haben nicht so richtig "mitgespielt". Auf deren Seite gab es zum Beispiel Bedenken bezüglich der Lizensierung/Bepreisung Ihrer Programme und dergleichen mehr.
Die Zukunft
Mit Google Wave rollen die Brüder Jens und Lars Rasmussen, denen wir schon die wundervolle Anwendung Google Maps verdanken, die Zukunft ein weiteres mal aus. Diesmal scheint die Zeit reif zu sein, denn das Thema "Google Wave" ist "heiß". Die Anzahl der Suchergebnisse steigt dramatisch an und Google Wave ist Top-Thema auf sehr vielen Seiten, Foren und Pressemitteilungen.
Google Wave läuft zu 100% im Webbrowser und benötigt prinzipiell keine Browserplugins. Die extrem skalierbare und hochperformante Google API ist die Basis für alle Google Wave Dienste und Anwendungen. Im 1,5 h Video zu Google Wave von der Googlio I/O Konferenz werden eindrucksvolle Beispiele gezeigt, was man mit Google Wave alles anstellen kann.
Ein Basisfeature von Google Wave ist die Synchronisierung von Benutzereingaben: Während ich einen Text eingebe, taucht dieser live auf dem Bildschirm der Empfänger auf. Jeder kennt das von iTalk und anderen Chats, aber in einer Email? Oder einer anderen Anwendung wie z.B. Twitter?
Dokumente können live und in Echtzeit von vielen Benutzern gleichzeitig bearbeitet werden. Ein Blogroboter kann das, worüber ich in einer anderen "Anwendung" geschrieben habe, in meinen Blog übernehmen. Dateien, Videos, Bilder können mit einem Mausklick gesucht und hinzugefügt werden. Just like that.
Kurzum, Google Wave wird das Web und die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, revolutionieren. Nämlich: vereinfachen, verbessern. Schneller, höher, weiter. Dabei ist Google Wave nicht auf das Web beschränkt: Die Google API stellt verschiedene "Layer" bereit, damit der Inhalt in (für das Anzeigegerät) angepasster Form auch auf mobile Devices wie z.B. Android, iPhone und vielen anderen angezeigt werden kann.
Ich schlage vor, Du schaust Dir die Videopräsentation zu Google Wave selbst mal an und klickst auch auf den Let me know when it's ready Button, damit Du automatisch informiert wirst, wenn Google Wave für das "Publikum" bereit ist. Entwickler sollten sich unbedingt die API und die Dokumentation anschauen und anfangen, Anwendungsmöglichkeiten für Google Wave zu entwickeln.